Bernhard Huber Spätburgunder Sommerhalde Großes Gewächs 2019
LOT | L1323 |
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Inhalt | 0,75l |
Füllstand | high fill |
Zustand der Kapsel | Sehr gut – keine Mängel oder Beschädigungen |
Zustand des Etiketts | Sehr gut – keine Mängel oder Beschädigungen |
Verpackung | lose |
Beurteilungen | Lobenberg: 96/100 Suckling: 95/100 Falstaff: 95/100 |
Beschreibung
Lobenberg: Durch die kühleren Nächte im Herbst hat Julian Huber relativ spät gelesen in 2019, um auf eine hohe aromatische Reife zu warten. Die Trauben waren sehr gesund, deshalb konnte man die Lese gut nach hinten ausdehnen. Die pikante Frische war ohnehin da. 18 bis 21 Tage Maischegärung, nur wenig Unterstoßen, überwiegend Überschwallen, also eine eher zarte Vinifikation, weil der Jahrgang so viel phenolische Power hat von sich aus. Wir liegen hier in der Pflanzdichte bei 10.000 bis 14.000 Stöcken pro Hektar. Daraus resultiert ein maximaler Ertrag von unter 500 Gramm Trauben pro Rebe. Das Ziel ist fast erreicht, aber Julian Huber pflanzt zum Teil weiter und nähert sich den 20.000 Stöcken pro Hektar an, um dauerhaft einen möglichst niedrigen Ertrag von gerade einmal 250 Gramm pro Stock zu erreichen. Das gibt es so extrem nur in den verrücktesten Anlagen im Burgund, manchmal in Bordeaux und manchmal auch im Piemont wie bei Voerzio. Dunkle Muschelkalkböden mit leichtem Eisenanteil. Die Sommerhalde hat durch die Waldnähe die größte Tag-Nacht-Amplitude aller Lagen von Julian Huber, zugleich ist es ein warmer Südhang. Druckvolle, dunkle, sehr versammelte, vollreife Frucht, Holunder und Wacholderbeere, Schwarzkirsche und so viel kühlendes Cassis garniert mit Minze, was dem Ganzen auch eine geniale Frische verleiht. Der Mund ist hochfein und saftig, total elegant, von einer ultrafeinen Säurespur unterlegt. Seidigster, schwebend feiner Mund. Das ist so schick, ultrafein, fast zart, zum Reinspringen schön. Diese warmen, trockenen Sommer geben den Weinen eine neue Dimension der Zugänglichkeit, die Weine sind so schick und delikat, dass man sie direkt austrinken will. Sanfter Druck, ganz feines Gerbstoffgerüst, das hat schon locker zwei Jahrzehnte (wahrscheinlich auch mehr) Reifepotenzial, aber man kann es eben auch direkt in den ersten Jahren schon genießen, weil es so hochfein, charmant und balanciert ist. Das ist schon großes Kino und betörend in seiner Delikatesse. 96/100 // Lobenberg in Wiesbaden: Reich und dicht, schwarzkirschig, versammelt, toller Geradeauslauf. Die Sommerhalde bildet den Mittelweg zwischen der Erhabenheit des Schlossbergs und der puren Trinkfreude des Bienenbergs. Offen, umarmend, freundlich. Julian Huber, 2019 hast du den Weg in die Trinkfreude gefunden. Bravo. 97-98/100